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Museum im Alla-Hopp-Park, Parkstrasse
Ketscher Abend bei Michelfelders Buch- und
Manufakturwaren
„Alte Geschäfte in Ketsch“ – Peter Scholz zeigte
historische Bilder
Für viele ältere
Bürger war der
Abend eine
Erinnerung an
Ihre Kinder- und
Jugendzeit und so
manche schöne
Erinnerungen
wurden
wachgerufen. Die
zugezogenen
Bürger
betrachteten mit großem Interesse die alten Fotografien der Anwesen
und Gebäude die heute im Ortsbild längst verschwunden sind.
Gabriele Hönig begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörer und
erzählte wie es zu diesem Abend kam: „Viele Leute kommen zu uns und
erzählen von Geschäften die es früher einmal gab, das war Ansporn
genug um in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Kulturkreis einen
Abend mit diesem Thema zu gestalten. Ich fordere Sie auf, selbst Ihre
Erinnerungen und Anekdoten mit einzubringen“. Das Thema stieß auf
so großes Interesse, dass in den Räumlichkeiten der Buchhandlung kein
einziger Platz frei blieb. Hönig versprach eine Fortsetzung, denn an
einem Abend könne man nicht alles erfassen, was Ketsch an
Einkaufsmöglichkeiten zu bieten hatte. „Auf die Schwetzinger Straße
wird sich der heutige Vortrag konzentrieren“, kündigte Sie an.
Der bekannte Stadtführer Matthias Stieber gab zunächst einen kurzen
Überblick über die in der Gemeinde Ketsch vorhandenen Einzelhändler
und Gewerbetreibenden in den 1970er Jahren. „283 Gewerbetreibende
und 76 Einzelhändler bei einer Einwohnerzahl von ca. 8600, das ist
enorm viel“, meinte Stieber. Vom Wandel der Zeit vom „Höker“ zum
„Discounter“ blieb aber auch Ketsch nicht verschont.
Diese Entwicklung zeigte der Fotograf Peter Scholz durch einen Streifzug
durch die Schwetzinger Straße anschließend deutlich. Zunächst zeigte
er einen Ortsplan auf dem viele rote Zahlen eingetragen waren. „Das
sind die Hausnummern, wo es Geschäfte gab, alleine in der
Schwetzinger Straße waren es ca. 30“, erklärte er.
Los ging es beim alten Rathaus. Hier sah man noch die alten Häuser
zwischen Rathaus und dem Doppelanwesen Schäfer und Schnepf, das
von 1880 bis 1928 als Postagentur fungierte. Weiter ging es von der
Bäckerei und dem Cafe Breuner über die „Spar- und Darlehenskasse“,
gegründet 1902 als Ländlicher Kreditverein, 1973 in Volksbank
umbenannt, zum Haus Röthlein. Hier war zunächst Franz Montag als
Friseur und Barbier tätig, sowie als „Bader“, Arzt der kleinen Leute.
Danach war die Reinigung Maria Eppel, die „Öl-Marie“, und schließlich
viele Jahre das Reisebüro Oppermann. Heute ist hier der Bio-Laden
Schäfer. Im Obergeschoss war der Schneider Röthlein.
Haus für Haus ging es weiter die Straße entlang. Vom Kaufhaus Sessler,
der Drogerie Mitsch, Elektro Rohr, Gasthaus Engel, Modesalon Abel,
Eisen-Spilger, Geschirrladen Hemmerich, in dem ganz früher ein
Konsum und die Drogerie Mitsch war, über das „Haisl“ der Helene
Schmitt, das das beste Eis im Ort anbot, bis hin zum Enschelmaier-
Lebensmittel und endete schließlich beim Gasthaus „Scharfes Eck“, das
abgerissen wurde.
„Früher hat man solche historischen Gebäude ohne Bedenken
abgerissen, heute wäre so etwas undenkbar“, war der eindeutige Tenor
im Publikum.
Mit viel Beifall endete der historische Vortrag und Gabriele Hönig
dankte Matthias Stieber und Peter Scholz mit einem kleinen Präsent.