© 2016-2024 Heimat- und Kulturkreis Ketsch e.V. 1987 - Asternweg 18 - 68775 Ketsch - Mail: hukk.ketsch@gmx.net - Museum im Alla-Hopp-Park, Parkstrasse

Ketscher Abend bei Michelfelders Buch- und Manufakturwaren

„Alte Geschäfte in Ketsch“ – Peter Scholz zeigte historische Bilder

Für viele ältere Bürger war der Abend eine Erinnerung an Ihre Kinder- und Jugendzeit und so manche schöne Erinnerungen wurden wachgerufen. Die zugezogenen Bürger betrachteten mit großem Interesse die alten Fotografien der Anwesen und Gebäude die heute im Ortsbild längst verschwunden sind. Gabriele Hönig begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörer und erzählte wie es zu diesem Abend kam: „Viele Leute kommen zu uns und erzählen von Geschäften die es früher einmal gab, das war Ansporn genug um in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Kulturkreis einen Abend mit diesem Thema zu gestalten. Ich fordere Sie auf, selbst Ihre Erinnerungen und Anekdoten mit einzubringen“. Das Thema stieß auf so großes Interesse, dass in den Räumlichkeiten der Buchhandlung kein einziger Platz frei blieb. Hönig versprach eine Fortsetzung, denn an einem Abend könne man nicht alles erfassen, was Ketsch an Einkaufsmöglichkeiten zu bieten hatte. „Auf die Schwetzinger Straße wird sich der heutige Vortrag konzentrieren“, kündigte Sie an. Der bekannte Stadtführer Matthias Stieber gab zunächst einen kurzen Überblick über die in der Gemeinde Ketsch vorhandenen Einzelhändler und Gewerbetreibenden in den 1970er Jahren. „283 Gewerbetreibende und 76 Einzelhändler bei einer Einwohnerzahl von ca. 8600, das ist enorm viel“, meinte Stieber. Vom Wandel der Zeit vom „Höker“ zum „Discounter“ blieb aber auch Ketsch nicht verschont. Diese Entwicklung zeigte der Fotograf Peter Scholz durch einen Streifzug durch die Schwetzinger Straße anschließend deutlich. Zunächst zeigte er einen Ortsplan auf dem viele rote Zahlen eingetragen waren. „Das sind die Hausnummern, wo es Geschäfte gab, alleine in der Schwetzinger Straße waren es ca. 30“, erklärte er. Los ging es beim alten Rathaus. Hier sah man noch die alten Häuser zwischen Rathaus und dem Doppelanwesen Schäfer und Schnepf, das von 1880 bis 1928 als Postagentur fungierte. Weiter ging es von der Bäckerei und dem Cafe Breuner über die „Spar- und Darlehenskasse“, gegründet 1902 als Ländlicher Kreditverein, 1973 in Volksbank umbenannt, zum Haus Röthlein. Hier war zunächst Franz Montag als Friseur und Barbier tätig, sowie als „Bader“, Arzt der kleinen Leute. Danach war die Reinigung Maria Eppel, die „Öl-Marie“, und schließlich viele Jahre das Reisebüro Oppermann. Heute ist hier der Bio-Laden Schäfer. Im Obergeschoss war der Schneider Röthlein. Haus für Haus ging es weiter die Straße entlang. Vom Kaufhaus Sessler, der Drogerie Mitsch, Elektro Rohr, Gasthaus Engel, Modesalon Abel, Eisen-Spilger, Geschirrladen Hemmerich, in dem ganz früher ein Konsum und die Drogerie Mitsch war, über das „Haisl“ der Helene Schmitt, das das beste Eis im Ort anbot, bis hin zum Enschelmaier- Lebensmittel und endete schließlich beim Gasthaus „Scharfes Eck“, das abgerissen wurde. „Früher hat man solche historischen Gebäude ohne Bedenken abgerissen, heute wäre so etwas undenkbar“, war der eindeutige Tenor im Publikum. Mit viel Beifall endete der historische Vortrag und Gabriele Hönig dankte Matthias Stieber und Peter Scholz mit einem kleinen Präsent.
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Ketscher Abend bei Michelfelders Buch- und

Manufakturwaren

„Alte Geschäfte in Ketsch“ – Peter Scholz zeigte

historische Bilder

Für viele ältere Bürger war der Abend eine Erinnerung an Ihre Kinder- und Jugendzeit und so manche schöne Erinnerungen wurden wachgerufen. Die zugezogenen Bürger betrachteten mit großem Interesse die alten Fotografien der Anwesen und Gebäude die heute im Ortsbild längst verschwunden sind. Gabriele Hönig begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörer und erzählte wie es zu diesem Abend kam: „Viele Leute kommen zu uns und erzählen von Geschäften die es früher einmal gab, das war Ansporn genug um in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Kulturkreis einen Abend mit diesem Thema zu gestalten. Ich fordere Sie auf, selbst Ihre Erinnerungen und Anekdoten mit einzubringen“. Das Thema stieß auf so großes Interesse, dass in den Räumlichkeiten der Buchhandlung kein einziger Platz frei blieb. Hönig versprach eine Fortsetzung, denn an einem Abend könne man nicht alles erfassen, was Ketsch an Einkaufsmöglichkeiten zu bieten hatte. „Auf die Schwetzinger Straße wird sich der heutige Vortrag konzentrieren“, kündigte Sie an. Der bekannte Stadtführer Matthias Stieber gab zunächst einen kurzen Überblick über die in der Gemeinde Ketsch vorhandenen Einzelhändler und Gewerbetreibenden in den 1970er Jahren. „283 Gewerbetreibende und 76 Einzelhändler bei einer Einwohnerzahl von ca. 8600, das ist enorm viel“, meinte Stieber. Vom Wandel der Zeit vom „Höker“ zum „Discounter“ blieb aber auch Ketsch nicht verschont. Diese Entwicklung zeigte der Fotograf Peter Scholz durch einen Streifzug durch die Schwetzinger Straße anschließend deutlich. Zunächst zeigte er einen Ortsplan auf dem viele rote Zahlen eingetragen waren. „Das sind die Hausnummern, wo es Geschäfte gab, alleine in der Schwetzinger Straße waren es ca. 30“, erklärte er. Los ging es beim alten Rathaus. Hier sah man noch die alten Häuser zwischen Rathaus und dem Doppelanwesen Schäfer und Schnepf, das von 1880 bis 1928 als Postagentur fungierte. Weiter ging es von der Bäckerei und dem Cafe Breuner über die „Spar- und Darlehenskasse“, gegründet 1902 als Ländlicher Kreditverein, 1973 in Volksbank umbenannt, zum Haus Röthlein. Hier war zunächst Franz Montag als Friseur und Barbier tätig, sowie als „Bader“, Arzt der kleinen Leute. Danach war die Reinigung Maria Eppel, die „Öl-Marie“, und schließlich viele Jahre das Reisebüro Oppermann. Heute ist hier der Bio-Laden Schäfer. Im Obergeschoss war der Schneider Röthlein. Haus für Haus ging es weiter die Straße entlang. Vom Kaufhaus Sessler, der Drogerie Mitsch, Elektro Rohr, Gasthaus Engel, Modesalon Abel, Eisen-Spilger, Geschirrladen Hemmerich, in dem ganz früher ein Konsum und die Drogerie Mitsch war, über das „Haisl“ der Helene Schmitt, das das beste Eis im Ort anbot, bis hin zum Enschelmaier- Lebensmittel und endete schließlich beim Gasthaus „Scharfes Eck“, das abgerissen wurde. „Früher hat man solche historischen Gebäude ohne Bedenken abgerissen, heute wäre so etwas undenkbar“, war der eindeutige Tenor im Publikum. Mit viel Beifall endete der historische Vortrag und Gabriele Hönig dankte Matthias Stieber und Peter Scholz mit einem kleinen Präsent.